Warum ich das Clo nicht fand

Ein Interview mit Matthias Weichhold

AS:Herr Weichhold, Sie sind zur Zeit Schriftführer und Kassenwart bei den "Schluckfreunden Karlsruhe 1992"?
MW:Ja
AS:In besagter Nacht sind Sie statt im Clo, wo Sie eigentlich hinwollten, plötzlich im Schlafzimmer des Herrn B. gelandet, ist das richtig?
MW:Ja
AS:Wie kam es dazu?
MW:Nun, zunächst bin ich ja gegen den Schrank im Flur gerannt.
AS:Warum?
MW:Ich war mir halt der Tatsache nicht bewusst, dass ich nicht Zuhause, sondern in Freiburg bin und bei mir geht’s eben gleich rechts zum Clo.
AS:Passiert Ihnen das immer, dass Sie sich bei Übernachtungen außerhalb Ihrer heimischen vier Wände nicht über diese Tatsache im Klaren sind?
MW:Nein, nicht immer - aber immer öfter.
AS:Was haben Sie nach dem Aufprall am Schrank gedacht?
MW:Weiss nicht, ich hab’ einfach die nächste Tür auf der rechten Seite gesucht und das war, wie Sie wissen, die Falsche.
AS:Wie haben Sie den Irrtum bemerkt?
MW:Nun, jemand hat Licht angemacht und dann habe ich es gesehen.
AS:Warum haben Sie nicht selbst das Licht angemacht?
MW:Weiss nicht.
AS:Sind Sie vielleicht Schlafwandler?
MW:Nicht, dass ich wüsste.
AS:Haben Sie vielleicht vorher etwas getrunken?
MW:Ja, Bier!
AS:Wieviel?
MW:Weiss nicht.
AS:Mehr als 5 Liter?
MW:Bestimmt!
AS:Gab es in der Nacht noch weitere Ausfälle?
MW:Dazu möchte ich mich nicht äussern.
AS:Was gedenken Sie in Zukunft zu tun, um solche Szenen zu verhindern?
MW:Eine gute Frage.
AS:Steigen Sie auf alkoholfreies Bier um?
MW:NIE! Und wissen Sie auch warum?
AS:Nein, warum?
MW:Genau!
AS:Was hätten Sie an Herrn B.’s Stelle getan?
MW:Ich hätte auch das Licht angemacht.
AS:In Ihrem Zustand?
MW:Ich glaube, das Interview wird mir jetzt zu hypothetisch.
AS:Gut, nur eine letzte Frage noch: Wie sehen Sie Ihre Chancen bei den diesjährigen Vereinsmeisterschaften?
MW:Ich glaube, ich habe gute Chancen, unter die ersten drei zu kommen.
AS:Vielen Dank für das Interview.